Was hat die Banane, was ich nicht habe?

Ist das die neue Gretchenfrage? Müssen wir uns heutzutage ständig mit der Konkurrenz messen? Auf dem Arbeitsmarkt wie auch privat? Ist das auf die Dauer nicht verdammt anstrengend? Können wir uns überhaupt auf Lorbeeren ausruhen? Und wie lange können wir noch so weitermachen?

Kürzlich hat einer meiner Facebookfreunde einen wirklich lustigen Spruch gepostet: «Habe mich gestern im Supermarkt auf die Obstwaage gelegt. Wollte einfach mal wissen, was ich als Banane kosten würde.» Was für ein witziger Spruch! Er ist aber nicht nur lustig, sondern in der Kernaussage sehr aussagekräftig. Mit unserem Gewicht als Banane würden wir nämlich sehr viel mehr kosten als eine gewöhnliche Banane. Wir wären also ganz schön teuer und damit automatisch sehr wertvoll und siehe da, wir sind beim heutigen Thema angelangt, denn es ist Dezember und die Jahres- und

Qualifikationsgespräche stehen an.

Eines haben wir Menschen nämlich alle gemeinsam: Wir wünschen uns Wertschätzung. Wir brauchen Bestätigung und Anerkennung. Ohne Wertschätzung verlieren wir die Motivation, die Freude und den Elan. Bei der Arbeit und es spielt dabei keine Rolle, ob es um einen bezahlten Job geht oder um eine ehrenamtliche Arbeit, ist der eigentliche Lohn die Wertschätzung in Form eines Geldbetrags oder einer beziehungsweise mehreren positiven Rückmeldungen, wie zum Beispiel, dass unsere Tätigkeit geschätzt wird und wir gute Arbeit leisten. Wenn dies Anerkennung über längere Zeit ausbleibt, verlieren wir mit der Zeit die Freude. Manche nehmen dies bewusst wahr und orientieren sich dann neu. Die Konsequenz für den Betrieb oder für den Verein ist dann, dass diese einen Mitarbeiter verlieren. Ich glaube, dass das Thema Wertschätzung oft unterschätzt wird.

Natürlich braucht es auch in einer Beziehung ein wertschätzendes Miteinander, sonst ist auch hier ein Scheitern vorprogrammiert.

Ich habe zum Thema Wertschätzung eine Umfrage in meinem Bekanntenkreis gemacht, denn ich wollte wissen, wie wertgeschätzt sich Menschen bei der Arbeit fühlen.

Hier das Ergebnis:

77% sind mit ihrem Lohn zufrieden.

87% sind der Meinung, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird.

31% haben aber schon einmal Tabula rasa gemacht, weil sie sich in ihrem Job zu wenig wertgeschätzt fühlten.

Daraus kann man schliessen, dass die meisten mit ihrer aktuellen Arbeitssituation zufrieden sind und nur rund ein Drittel der Arbeitsnehmer den Job gewechselt haben, weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlten. Das ist erfreulich, denn der Arbeitsmarkt ist vielen Schwankungen unterworfen. Die Ansprüche der Arbeitgeber wachsen stetig, überhaupt hat sich in den letzten 20 Jahren eine dynamische Arbeitsqulturentwickelt, so dass ein grosser Druck auf beiden Seiten entstehen kann.

Wertschätzung ist aber nicht nur in der Arbeitswelt zentral, sondern auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. In «Mein Name ist Julia» findet sich dazu ein Gedicht. Leider reden wir oft lieber um den heissen Brei, als dass wir aussprechen, dass wir doch nur geliebt beziehungsweise wertgeschätzt werden wollen.

Wertvoll
In deinen Augen wertvoll sein,
das ist es, was ich anstrebe.
Meine Worte sollen dich berühren
und mich dir näherbringen.
Meine Taten zeigen auf,
was ich kann und was nicht.
Wertvoll sein in den Augen meines Gegenübers
wollt’ ich immer sein.
Doch erst bei Licht erkennst du den Wert eines Menschen.
Die Dunkelheit umhüllt es sicher, undurchdringbar.
In deinen Augen wertvoll sein,
das ist es, was ich wollte.
Heute erkenne ich den Betrug.
Wertvoll wird man nicht.
Man ist es.

Nur wer beobachtet, sieht wirklich

Beobachten, das klingt entweder voyeuristisch oder es klingt irre langweilig. Denn heisst «Beobachten» nicht einfach nichts tun? Nichts anfassen, nur schauen, von mir aus von allen Seiten betrachten, aber halt eben einfach «nur» beobachten. Übrigens habe ich jetzt grad ein Bild im Kopf von einem Ornithologen mit einem Feldstecher in der Hand. Halt der Klassiker, Feldstecher gleich Beobachten.

Bild: Pixabay

Dass in der Tätigkeit des Beobachtens, in der es scheint als würde man nichts tun – ausser untätig dazusitzen, so viel mehr steckt als auf den ersten Blick angenommen, ist sehr faszinierend.

Als stolze Besitzerin von Wellensittichen beobachte ich täglich das Verhalten meiner Tiere. Jetzt versteht ihr auch, weshalb ich das Bild vom Ornithologen im Kopf hatte! Noch vor einem Monat hatte ich keine Ahnung von der Vogelwelt. Jetzt hat sich mein Wissen diesbezüglich um ein Vielfaches vermehrt und das hauptsächlich durch geduldige Beobachtung. Natürlich habe ich auch einige Literatur über Wellensittiche gelesen, aber das meiste habe ich erfahren, in dem ich die Vögel beobachtet habe. Nach meinen Beobachtungen habe ich abends immer wieder im Internet recherchiert und dabei festgestellt, dass meine Beobachtungen nicht nur richtig waren, sondern dass ich auch gute Rückschlüsse gezogen habe. Das hat mir nicht nur grosse Freude bereit, es hat mich auch angespornt dran zu bleiben, weil mich «dieses persönliche Erfahren – allein durch beobachten» sehr viel weiterbringt. Spannend dabei ist, dass ich selten so bewusst gelebt habe wie die letzten paar Wochen und dabei habe ich gar nicht so viel Aufwand betrieben.

Christian Morgenstern hat einmal gesagt: «Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht». So habe ich es übrigens auch mit Wörtern. Da entdecke ich ein neues Wort und denke allen Ernstes, dass dieses Wort neu sein muss, weil ich es noch nicht kenne. Doch dann wird mir auf einmal bewusst, dass es dieses Wort schon länger geben muss, weil es mir «plötzlich» da und dort begegnet. Davor hätte ich aber noch geschworen, dass ich es bis anhin noch nie gehört oder gelesen habe. Inzwischen weiss ich, dass ich bis zum besagten Zeitpunkt noch nicht bereit war, dieses Wort in meinem Wortschatz aufzunehmen und zwar aus verschiedenen Gründen, die ich jetzt aber nicht alle hier erörtern kann. Ein wichtiger Grund ist aber sicherlich der, dass wir ständig beschäftigt sind und uns darum automatisch sehr viel entgeht.

Ich möchte euch ermutigen weniger zu tun, doch damit meine ich definitiv nicht faul auf der Couch herum zu liegen, sondern viel mehr das Leben zu beobachten, hier und jetzt. Schaut euch den Regen an – wie die Tropfen an der Fensterscheibe runterkullern oder den Wind – wie er mit den Blättern spielt. Achtet auf die Natur und schaut auch den Partner, überhaupt eure Mitmenschen, genau an. Und solltet ihr Feinde haben, so beobachtet auch diese ganz genau. Sunzi sagt im Buch Kunst des Krieges «Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.» Ihr werdet durch blosses Beobachten hoffentlich zu neuen, aber auf alle Fälle zu sehr aufschlussreichen Schlüssen kommen und euch selber und andere besser verstehen.

Meine Kolumne schliesse ich mit den Worten von Kurt Tucholsky: «Die grösste Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an».

Bild: Pixabay

Es weihnachtet sehr

… doch vielleicht wird ja auch noch das Weihnachtsfest abgesagt. Wer weiss das schon so genau? Bereits anfangs November (!) hat das Christkind die Grosshändler reich beschenkt. Die Regale sind mit Christbaumschokolade, Adventskalender und anderen leckeren Sachen vollgestopft und sogar tiefgefrorenes Fondue Chinoise wird im Aktionspreis angeboten und das, obwohl Weihnachten noch gar nicht vor der Tür steht! Kommt es mir nur so vor oder beginnt der Weihnachtsrummel mit jedem Jahr früher?

Bild: Pixabay

Jedenfalls scheint COVID19 dem diesjährigen Weihnachtsfest momentan nichts anzuhaben. Es wird fleissig für Sonntagsverkäufe geworben und der Detailhandel muss sich pandemiebedingt kaum einschränken. Im Gegenteil, neu gibt es mindestens zwei Weihnachtsartikel mehr im Angebot. Ich bin mir nämlich sicher, dass eine gewiefte Marketingstrategie auch in der Weihnachtszeit viele Masken und Desinfektionsmittel absetzen wird, dies natürlich im Weihnachtslook!

Trotzdem kann ich mir das traditionelle Weihnachtsfest mit den gängigen COVID-Massnahmen noch nicht so richtig vorstellen: Das Fest der Liebe, wie es heute gern genannt wird, mit dem obligatorischen geschmückten Christbaum, nur dass dieses Jahr alle mit Schutzmaske ehrfürchtig vor dem Baum stehen? Ich nehme an, dass Singen verboten sein wird, denn sicher ist sicher. Und wir brauchen Sicherheit – in dieser Zeit. Beim Essen darf dann aber die Maske abgesetzt werden. Sie darf aber keinesfalls als Serviette benutzt werden!

Es ist Mitte November und ich mache mir nicht nur Gedanken über Corona. Nein, ich mache mir auch Gedanken über die Weihnachtsgeschenke, die ich noch besorgen muss. Zum Glück sind es nicht viele, denn meine Familie «wichtelt» seit ein paar Jahren, was ungemein entlastend ist. Wobei das Wichteln bei uns keine vorweihnachtliche Tradition ist, sondern wir setzen das Ganze an Heiligabend um. An der klassischen Weihnachtsfeier mit geschmücktem Baum und einem festlichen Essen wie Fondue Chinoise, wird bei der Übergabe des Geschenks der jeweilige Wichtel offenbart.

Ich muss mir also nicht für jedes Familienmitglied oder für jeden Freund/-in, ein Geschenk ausdenken oder was noch schlimmer ist, notgedrungen irgendetwas kaufen, nur damit ich nicht mit leeren Händen dastehe. Nein, ich lasse mich nicht mehr stressen. Ich mache da nicht mehr mit. Ich darf mich in dieser Jahreszeit auf etwas Wichtiges, nämlich auf «meine Zeit» konzentrieren. Das ist wohl das grösste Geschenk, welches man sich selber machen kann.

In Zeiten von Corona müssten sich eigentlich immer mehr Menschen darauf besinnen, dass das grösste Geschenk im Leben «die Zeit» ist, die man «bewusst» mit sich und seinen Liebsten verbringen kann.

Und trotzdem ist es wohl nicht selten der Fall, dass Menschen sich von der Weihnachtsqultur, die sich über all’ die Jahre entwickelt hat, stressen lassen und nicht vom Ursprung, nämlich dem Geburtstagsfest Jesu. Es ist wirklich erstaunlich wie Passanten immer wieder von Interviewern überrascht werden und mit den banalsten Fragen total überfordert sind wie in diesem Beispiel hier.

Es scheint fast so, als würden wir nicht mehr wissen, wer wir sind und was wir tun und vielleicht ist das auch bei COVID19 der Fall.

Bild: Pixabay

Im Nebel wandern

Im Herbst zeigt sich die Natur in ihrem schönsten Kleid, doch oft verdeckt der Nebel in dieser Jahreszeit diese wunderschöne Landschaft. Zudem werden die Tage kürzer und eine gewisse Schwere legt sich übers Land.

Letzten Sonntag war ich darum mit meinem Mann Peter und unserem Hund Nacho wandern. Wir waren gute vier Stunden unterwegs. Peter wollte unbedingt dem Nebel entfliehen, denn er hatte schon beim Aufstehen mehrfach über das trübe Wetter im Tal geklagt. Ich war damit einverstanden, doch ich wollte nicht mit dem Auto wegfahren, so wie es viele tun, wenn im Dorf eine Nebelsuppe hängt. Ich wollte mich lieber zu Fuss auf den Weg machen. Wir sind beim Schluchtenweg in Sevelen gestartet. Im Übrigen kann ich diesen Wanderweg wärmstens empfehlen, er ist nämlich wirklich sehr schön.

Nach einem einstündigen Marsch ist es uns dann gelungen – der Nebel war weg und die Sicht klar! Und nicht nur das – die Sonne schien uns sogar ins Gesicht! Wir waren uns sofort einig, es war eine gute Idee, den doch etwas anstrengenden Aufwärtsmarsch auf uns zu nehmen.

Ich weiss nicht, ob es euch auch so geht, doch wenn ich in der Natur unterwegs bin und eine gewisse Distanz zu meinem Zuhause habe, komme ich mir vor wie in einer anderen Welt. Alles ist weit entfernt und ich fühle mich unbeschwert und frei. Wälder und Berge haben auf mich einen beruhigenden Einfluss. Im Herbst ist der Wald mit seinen bunten Blättern die absolute Krönung! Ich kann mich dann nicht satt sehen, weil der Wald dann noch schöner ist als sonst. Scheint die Sonne zwischen den Ästen hindurch, bin ich gänzlich verzaubert. Und ich liebe es einfach, durch das trockene, raschelnde Laub zu laufen oder zu gehen.

Die Natur gibt uns so viel, aber sie nimmt auch wieder. Der natürliche Lebenskreislauf beinhaltet Geburt und Tod, Gesundheit und Krankheit, Schönheit und Hässlichkeit, oft in Form von (Natur-) Katastrophen. Je älter ich werde, desto mehr schätze ich Mutter Erde, wie man so schön sagt.

Eine Freundin, mit der ich früher zur Schule gegangen bin, macht auf ihren Spaziergängen regelmässig Fotos der Natur. Als sie mich wieder einmal um einen kurzen Halt bat, um die Schönheit des Waldes auf ihrem Handy festzuhalten, stellte ich ziemlich trocken fest, dass wir in jungen Jahren nicht diese Musse gehabt hätten. Es wurde mir in dem Moment so richtig bewusst, dass wir früher deswegen niemals angehalten hätten! Jetzt erinnere ich mich sogar daran, dass einmal Verwandte aus Deutschland bei uns zu Besuch waren und ganz begeistert zu unseren Bergen hinaufschauten und von einem schönen Panorama sprachen. Ich verstand in dem Moment überhaupt nicht was sie meinten, aber ich war eben damals noch ein Teenie. Heute bin ich überzeugt, dass das der natürliche Lauf der Dinge ist. Meine Kinder sehen die Welt noch nicht mit meinen Augen, aber eines Tages, werden sie das tun. Die Jahre vergehen, wir werden älter und unsere Sichtweise verändert sich.

Zum Schluss möchte ich euch ein passendes Gedicht zum Thema Nebel und Natur (in uns – unser Naturell) aus meinem Buch «Mein Name ist Julia» vorstellen:

IM NEBEL WANDERN
Wie lange kann man durch den Nebel wandern?
So viel Grau, so viel Leere und auch Einsamkeit.
Man sieht einfach nichts und niemanden!
Kann der Mensch den Weg wirklich übersehen?
Und was ist mit der Wahrheit?
Kommt im Leben alles erst viel später?
Ich hab’ lange gebraucht um zu verstehen
und andere wollen es immer noch nicht sehen.
Zweifeln an der Wahrheit oder Verzweifeln am Leben.
Wir suchen nach Wegen, das Ganze irgendwie zu überleben.
Manche meinen, es liegt an der Kindheit.
Andere sind überzeugt, es liegt an den Genen.
Ich weiss nur, wer blind durch den Nebel wandert,
der sieht leider keinen einzigen anderen.

Wenn der Vorhang schliesst

Auf sozialen Medien kursiert momentan der Slogan «Ohne K(uns)t und Kultur wird’s still». Stille muss ja nicht schlecht sein, jedenfalls lieber Stille als viel Lärm um nichts! Was diese Bewegung aussagen möchte ist: Wir sollten die Kunst- und Qulturbranche nicht leichtfertig aufgeben, im Sinne von «Kunst ist nicht lebenswichtig». Denn Kunst ist wichtig.

Nicht greifbar und logisch erklärbar wie das Grundbedürfnis Nahrung. Jeder weiss was geschieht, wenn wir längere Zeit komplett ohne Nahrung auskommen müssen. Doch wir sollten nicht unterschätzen, was diese Stille mit uns macht. Wir können ohne Qultur definitiv länger überleben als ohne Wasser, die Frage ist nur wie?! Die Entscheidung «zu leben wie es einem gefällt» haben wir durch die Pandemie verloren.

Die Qulturszene ist eine Branche, die finanziell schlecht abgesichert ist. Damit sind natürlich nicht Weltstars gemeint, jene Künstler, die den berühmten Durchbruch geschafft haben… Ich spreche von Kunstschaffenden, die viel und Grossartiges leisten, allerdings mit bedeutend weniger Anerkennung, sprich ohne Medienrummel und Hype. Meist ist der Applaus direkt nach der Vorstellung der kostbarste Lohn. Trotz geringem Broterwerb haben sich viele Künstler bewusst für dieses Leben entschieden, weil es eine Herzensangelegenheit ist. Manche fühlen sich berufen, ihre Kunst mit der Welt zu teilen. Die ganze Qulturszene ist seit letztem Frühling lahmgelegt. Nicht nur Akteure sind arbeitslos, betroffen sind auch Menschen, die hinter den Kulissen arbeiten. Ja, zwischen Frühling und Herbst wurden die COVID19 Massnahmen zwischenzeitlich gelockert, aber wer wurde da schon gebucht, in dieser unsicheren Zeit? Es sind also nicht nur die Aufträge vom Frühling verloren gegangen, sondern es sieht auch für die Zukunft ziemlich düster aus. Menschen, die kaum finanzielle Rücklagen haben, kämpfen jetzt ums Überleben. «Ohne K(uns)t und Kultur wird’s still» verstehe ich auch als Hilferuf oder zumindest als Weckruf.

Für mich ist Qultur Nahrung für den Geist. Paul Gauguin, ein berühmter Maler, hat einmal gesagt «Ich schliesse die Augen, um zu sehen.» und damit erklärt er das Phänomen Kunst ganz gut. Antoine de Saint-Exupéry hat es in seinem weltberühmten Werk «Der kleine Prinz» folgendermassen ausgedrückt «Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.» Ich liebe Kunst und möchte nicht auf sie verzichten. Denn sie spricht eine Sprache, die vereint, verbindet und nicht entzweit!

Eine Kunst ist auch eine Gabe und natürlich wird sie von Mensch zu Mensch unterschiedlich gewichtet. Vieles ist Geschmackssache und doch kann man Kunst nicht leugnen, selbst wenn es einem nicht gefällt.

Es gibt so viele Arten von Kunst. Beispielsweise ist die Kunst erfolgreich zu sein, schon eine Kunst für sich. Doch egal, ob wir ein Konzert besuchen, ein Gemälde betrachten oder ins Theater gehen – wenn Kunst berührt oder zum Nachdenken anregt, hat sie ihr Ziel erreicht. Übrigens verschiedene Meinungen respektieren, (innere) Ängste aushalten und positiv bleiben, das ist auch eine Kunst! Unsere persönliche Einstellung spielt somit eine entscheidende Rolle. Meines Erachtens ist das die Kunst eines möglichst glücklichen Lebens.

Zum Schluss möchte ich Euch das Statement von Beni Hunziker, Theater Bruderboot, nicht vorenthalten «Ich bin froh in einem Land zu leben, welches mir Hoffnung auf ein Weitermachen schenkt. Welches mich konkret finanziell unterstützt. Auch wenn momentan nichts möglich ist. Die Frontenbildung beängstigt mich. Mir ist es wichtig solidarisch zu bleiben. Ich glaube, Aufgabe der Kunst ist es, Wahrheiten zu schaffen, nicht die Wahrheit zu erkennen. Experten gibt es genug. Kunst soll nicht erklären, sie soll erzählen. Ich gebe meine Hoffnung nicht preis und werde meine Kunst weiter dazu nutzen, Menschen zu verbinden.»