Darf ich vorstellen?

Kaspar, Melchior und Balthasar. Diese drei Namen, jedenfalls in Kombination, ergeben eine altbekannte Antwort, nämlich: Die heiligen drei Könige aus dem Morgenland. Doch wie prägend sind unsere Vornamen eigentlich? Und passt der Name zu uns oder wir zu unserem Namen?

Mein Name ist Julia. Ich habe sogar ein Buch mit diesem Titel geschrieben, denn ich glaube, dass wir alle immer wieder nach der eigenen Identität suchen. Die Identität fängt für mich beim Namen an. Wir werden geboren und bekommen von unseren Eltern einen Namen geschenkt. Wenn wir Glück haben, gefällt uns der Name und wir können uns damit identifizieren. Später, wenn wir neue Menschen treffen, stellen wir uns einander mit Namen vor. Wir können erzählen wo wir wohnen und was wir von Beruf sind, aber um all diese Eigenschaften schlussendlich einem Menschen zuordnen zu können, braucht es einen Namen.

Die beliebtesten Vornamen im 2020 in der Schweiz sind Mia und Liam, gefolgt von Emma und Noah. Man kann also davon ausgehen, dass Kinder mit diesen Vornamen spätestens im Kindergarten oder in der Schule auf ein anderes Kind mit gleichem Namen treffen werden.

Es gibt aber auch ein paar sehr spezielle Vornamen wie zum Beispiel Sultan, Fanta, River, Hasso, Mikado, Ikea, Milka, Galaxina, Sheriff, Lafayette, Apple, Dior, Prestige, Champagna und Schokominza.

Und dann gibt’s zum Glück noch Beamte, die nicht jeden Namen zulassen wie zum Beispiel: Rumpelstilzchen, Pumpernickel, Schnucki, Gastritis, Porsche, Nelkenheini, Waldmeister, Puppe, Pepsi-Cola, Steissbein, Störenfried und Grammophon.

Wer sich mit der Bedeutung seines Namens auseinandersetzen möchte, kann dies beispielsweise hier tun.

Man darf allerdings nicht unterschätzen, wie prägend der eigene Name ist. Ich weiss ja nicht wie es Euch geht, aber wenn ich jemanden kenne, den ich nicht besonders mag, so verknüpfe ich dieses negative Gefühl automatisch mit dem Namen derjenigen Person. Das heisst folglich, ich würde mein Kind nie so nennen. Erst eine positive Begegnung mit einem anderen Menschen, der den gleichen Vornamen trägt, kann vielleicht Veränderung bezüglich meiner Verknüpfung mit dem negativen Gefühl bewirken.

Der Film «Der Vorname» erzählt genau von dieser Thematik. Dieser Film ist nicht nur amüsant, er ist auch sehenswert. Thomas und seine Frau Anna erwarten ein Kind und verkünden, dass sie ihren Sohn Adolf nennen werden. Die Gastgeber und auch der Familienfreund René können diese Namenswahl nicht fassen. Es beginnt eine heftige Debatte über falsche und richtige Vornamen. Der Abend eskaliert, als die schlimmsten Jugendsünden und die grössten Geheimnisse aller Gäste ans Licht kommen. Hier geht’s zum Trailer.

Die Namensgebung ist wie fast alles einfach Geschmackssache. Manche Menschen ändern irgendwann in ihrem Leben den Vor- oder gar den Nachnamen, weil sie sich nicht damit identifizieren können oder weil sie Nachteile oder sogar Leid durch den Namen erfahren. Und natürlich gibt es Menschen, die den Nachnamen des Partners durch Heirat annehmen. Ist die Bürokratie erst einmal durch, braucht es Zeit, bis man sich an den neuen Namen gewöhnt hat.

Zum Schluss möchte ich noch auf den Identitätsdiebstahl hinweisen, welcher die letzten Jahre massiv zugenommen hat. Kriminelle benutzen unseren Namen und somit auch unsere Identität, sie kaufen im Internet auf unsere Kosten und mit unserem Namen ein. Die Rechnung wird natürlich nicht bezahlt und eines Tages flattert bei uns eine Mahnung ins Haus, obwohl wir nichts damit zu tun haben! Wir sollten deswegen nicht leichtfertig mit unseren Personalien umgehen. Unser Name ist schützenswert.

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