Im Gespräch mit Sabrina Bürzle

Heute gehe ich der Frage nach, was junge Erwachsene mit ihrem Leben anfangen wollen und mit welchen Herausforderungen sie sich herumschlagen müssen. Denn das Angebot ist vielfältig und die Konkurrenz gross. Ist es sinnvoll, die Leidenschaft zum Beruf zu machen oder geht dann die Leidenschaft irgendwann abhanden?
 
Julia Keller /7.10.22
 

Sabrina Bürzle ist 25 Jahre alt und wohnt in Balzers/FL. Sie hat nach der Oberstufe die Fachmittelschule, mit Schwerpunkt Pädagogik, in Sargans besucht. Anschliessend hat sie einen Sprachaufenthalt in Irland gemacht. Danach besuchte sie die ISME, Interstaatliche Maturitätsschule für Erwachsene, bei der sie im 4. Semester einsteigen konnte, weil sie bereits die Fachmaturität abgeschlossen hatte. Nach dem Maturitätsabschluss begann die junge Frau ein Studium an der Uni Zürich. Englisch im Hauptfach und Geografie im Nebenfach. Schnell wechselte sie auf Hauptfach Film. Kein halbes Jahr später brach Sabrina das Studium ab. Das Studium entsprach nicht ihren Vorstellungen. Bevor sie mit dem Tourismusstudium begann, absolvierte sie ein Praktikum im Grand Ressort in Bad Ragaz.

Liebe Sabrina. Entweder bist du sehr wissbegierig und lernst gerne Neues oder aber, du fängst gerne etwas an und bleibst danach nicht dabei. Was trifft zu?

Ich bin sicherlich wissbegierig, aber dass ich so viele Ausbildungen absolviert habe und immer wieder die Richtung gewechselt oder frühzeitig abgebrochen habe, hat damit zu tun, dass ich nicht sehr entscheidungsfreudig bin. Zudem habe ich viele Interessen und habe gewisse Vorstellungen und merke dann auf einmal, dass die Realität und meine Vorstellung nicht übereinstimmen.

Schlussendlich hast du mehrere Fachdiplome überreicht bekommen. Fiel dir die ganze Paukerei leicht oder war es anstrengend?

Der Druck zu bestehen, also nicht zu versagen, war permanent da und von daher war es schon ziemlich anstrengend. Es gab aber immer wieder Phasen, bei denen ich die Ausbildungen geniessen konnte, denn es sind in jener Zeit wertvolle Freundschaften entstanden.

Du studierst aktuell Tourismus an der Fachhochschule FHGR in Chur. Was lernst du dort hauptsächlich und was ist besonders spannend an diesem Studium?

Im ersten Jahr des Studiums habe ich hauptsächlich Basiswissen vermittelt bekommen. Im Fokus des zweiten Jahres standen viele Gruppenarbeiten. Aktuell befinde ich mich im dritten und letzten Jahr meines Studiums.

Es ist ein international anerkanntes betriebswirtschaftliches Studium mit modernsten Inhalten und Methoden.

Da ich fasziniert vom Reisen, vom Kontakt mit Menschen und von Sprachen bin, möchte ich diese Leidenschaft zum Beruf machen. Was mich genau nach meinem Studium erwartet, d.h. welcher Arbeit ich nachgehen werde und vor allem auch wo, weiss ich noch nicht, aber es wird sich zeigen.

Die Fachrichtung, die ich im Studium auswählt habe, heisst eCommerce and Sales in Tourism. Hier lerne ich Angebote aktiv zu gestalten, bereitzustellen und für Kundinnen und Kunden digital buchbar zu machen. Es werden Grundlagen und Strategien für Hard Selling in Theorie und Praxis vermittelt.

Einer deiner Leidenschaften ist das Reisen. Wo warst du schon und welche Orte möchtest du noch bereisen?

Ich war schon mehrfach in England, Irland und Schottland. Als Kind war ich mit meiner Familie oft im Südtirol. Inzwischen habe ich auch Schweden, Finnland, Holland, Griechenland, Italien, Prag, Paris, Spanien und Luxemburg bereist. Ich bin noch nie ausserhalb von Europa gewesen.

Mich fasziniert die Natur im Allgemeinen und der Norden. Ich mag die heissen Temperaturen nicht besonders. Ich möchte unbedingt die Nordlichter sehen und auch noch nach Kanada, Neuseeland und Island reisen.

Reist du allein oder in Gruppen oder wie sollen wir uns das vorstellen?

Hauptsächlich mit Freundinnen oder zu zweit, also mit einer Freundin. Natürlich habe ich auch schon öfters Ferien mit der Familie gemacht.

Ein Land bereisen und damit meine ich nicht nur die obligatorischen Sehenswürdigkeiten besuchen, sondern das Land richtig erforschen, das mache ich in der Regel mit einer Freundin und einer kleinen Reisegruppe. Wir haben dafür schon öfters diese Reisegruppe gewählt. www.rabbies.com

Du arbeitest gerne kreativ und in deiner Freizeit drehst du Videoclips. Was genau sind es für Videoclips?

Anfangs 2017 habe ich mit meiner besten Freundin einen Sprachaufenthalt in Irland gemacht. Dort wollte ich täglich ein Videotagebuch führen, die Clips zusammenzuschneiden und einen Film am Ende des Aufenthaltes zusammenstellen. Ich stellte aber schnell fest, dass dafür viel zu viel Material zusammenkommen würde. Es hat sich dann eingependelt, dass ich zu jeder Reise einen Clip mache.

Heute sieht man viele Ferienfilme auf den sozialen Medien. Diese inspirieren mich manchmal neue Dinge auszuprobieren. Ich habe jetzt auch das erste Mal einen Film im Hochformat gedreht und nicht wie sonst im Querformat.

Ich mache aber nicht nur Reiseberichte in Form von Videoaufnahmen/Clips, bei der ich Aufnahmen von Menschen und Natur mit Musik untermale, sondern ich filme und fotografiere auch für Hochzeiten. Ich wurde auch schon angefragt, Material zusammenzuschneiden und einen Film daraus zu machen.

Ich stelle regelmässig Alltags-, Jahres-, Ferien- und Musikvideos zusammen.

Deine Begeisterung für Filme und Serien hat dich dazu animiert, selbst zu filmen und sogar eine Zeitlang Film zu studieren. Welche Filme/Serien kannst du den Lesern von Qultur empfehlen?

Ein Film der mich richtig begeistert ist «Herr der Ringe». Die Geschichte, die Filmmusik und die Gefühle, die dabei vermittelt werden, sind einfach episch! Weitere Filme, die ich besonders mag, sind: «Inception», «Good Will Hunting» und «die Verurteilten».

Bei den Serien fallen mir spontan «Sherlock», «Dark» und «Downton Abbey» ein. Sitcoms, die ich gerne schaue, sind «Friends», «Modern Family», «Brooklyn NineNine» und nicht zuletzt schaue ich auch gerne True Crime wie «Don’t Fuck with Cats».

Liebe Sabrina, vielen herzlichen Dank für das interessante Gespräch. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude bei deinen kreativen Projekten und natürlich auch viel Erfolg beim Abschluss deines Studiums und dass du danach eine geeignete Arbeitsstelle findest.

Hier findet ihr ein Beispielsvideo von Sabrina Bürzle.

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